Freitag, 27. März 2020
Nach Hause oder nicht?
Am Dienstag ging unser Flug von Mendoza nach Buenos Aires, doch zum Flughafen zu kommen war gar nicht so einfach. Das Taxi hat uns morgens bei der Familie abgeholt und wir haben uns verabschiedet. Die Verabschiedung war herzlicher als erwartet und wir waren schon ein bisschen traurig, als wir weg gefahren sind. An der Grenze von San Juan war noch alles gut, doch an der Grenze zu Mendoza kamen dann die ersten Komplikationen und die Polizisten haben gesagt, dass wir erst 2 Stunden bevor der Flug geht nach Mendoza einreisen können. Das heißt also dass wir wieder zurück fahren mussten. Der Taxifahrer hat dann mit Estéban geredet und uns gesagt, dass wir nicht zurück zur Finca können, also sind wir mit dem Taxifahrer in die Stadt gefahren und haben im Taxi Pizza gegessen.😂
Der Taxifahrer war echt cool und hat sich die ganze Zeit mit uns unterhalten. Wir haben es dann Mittags nochmal probiert und es hat alles problemlos geklappt... außer die Bezahlung. Der Taxifahrer hat uns erstmal abgezockt, aber Hauptsache wir sind angekommen😄
Vor dem Flughafen mussten wir dann warten und durften nicht rein, da haben wir dann 2 Deutsche getroffen, die in Buenos Aires sogar das gleiche Hostel gebucht haben. Als wir dann in den Flughafen reingegangen sind, wurde und Fieber gemessen und wir mussten unsere Daten aufschreiben. Beim Flug hat aber alles super geklappt und das einchecken ins Hostel auch.

Hier können wir nicht wirklich viel machen, wir dürfen nur raus um einkaufen zu gehen und in den Laden darf auch nur eine Person. Die Straßen hier waren noch nie so leer. Im Hostel haben wir noch 3 weitere Deutsche getroffen, die alle auf einen Rückholflug warten. Am Mittwoch kam dann eine Nachricht von der Botschaft, dass der nächste Rückholflug am 1.4 kommen soll und es noch nicht sicher ist, ob wir mitfliegen können, da es noch 700 Leute in Argentinien sind, die auf einen Rückholflug warten. Deswegen können wir nun nichts anderes machen als zu warten, ob wir eine Nachricht bekommen und Bier zu trinken um das Warten erträglicher zu machen😂 Jetzt heißt es Toi Toi Toi👍🏼

... link


Mittwoch, 11. März 2020
Und weiter geht die Reise...
Der Weg nach San Juan wurde spannender als gedacht. Als wir wieder mit dem Boot in Buenos Aires angekommen sind, wollten wir uns Proviant für die Weiterfahrt kaufen. Allerdings war das gar nicht so einfach, denn als wir bezahlen wollten ist uns aufgefallen, dass wir weder Bargeld hatten, da uns das argentinische Geld in Uruguay nichts genützt hätte, noch konnten wir mit der Karte bezahlen... das heißt unser Abendessen ist eher klein ausgefallen. Zu allem Übel kam noch dazu, dass wir irgendwie von dem Hafen zum Busbahnhof kommen musste, da weder Taxi noch U-Bahn ohne Geld funktionieren mussten wir zu Fuß gehen oder wohl eher laufen, da wir nur noch eine halbe Stunde Zeit hatten bis unser Bus abfuhr. Mit den schweren Rucksäcken auf dem Rücken und bei unerträglicher Hitze haben wir es doch tatsächlich noch rechtzeitig geschafft und sind nass geschwitzt in den Bus eingestiegen.

Angekommen in Mendoza haben wir uns erstmal ein Ticket für den Bus nach San Juan gekauft und etwas gegessen. Dann ging der Spaß auch schon weiter. Der Mann der unsere Rucksäcke in den Bus einlädt, fragte uns nach Trinkgeld. Wir waren zunächst völlig perplex, da das vorher noch keiner gemacht hat. Nachdem wir ihm sagten, dass wir kein Bargeld haben ist er richtig frech geworden und hat Anna ihren Rucksack selber in den Bus heben lassen... zum Glück war meiner schon drin😂😂

Mit unserer Gastfamilie hat alles super geklappt, die Frau holte uns an der Bushaltestelle ab und zeigte uns alles.
Sie hat uns auch erklärt, was sie denn genau machen, wie zB. Seife und Creme herstellen und Olivenöl. Danach durften wir noch eine Runde in den Pool springen, bevor wir zusammen mit Gisela, Estéban, ihrem Mann, Bruno, ihrem Sohn und der Oma zu Abend gegessen haben.
Am nächsten Tag durften wir als aller erstes mal Mais ernten und haben dabei festgestellt, dass aus uns keine Bauern werden😄
Wenigstens hat man von den Feldern einen traumhaften Blick auf die Anden🏔 und ihre 2 Hunde sind auch immer um uns herum.

... link


Samstag, 29. Februar 2020
Durch die Wildnis
Heute machen wir uns mit dem Bus auf den Weg nach Puerto Iguazú, raus aus der Großstadt.
Man sieht riesige grüne Flächen mit Pferden und Kühen, Fischer, die an den Flüssen fischen und Familien, die auf den Wiesen picknicken. Man kann tun und lassen, was man will ohne sich für alles eine Genehmigung einholen zu müssen oder einen Pass für etwas zu besitzen.



Trotz der tollen Eindrücke, sieht man zwischendurch auch sehr viel Müll auf den Grünflächen und Menschen, die in Containern hausen und kein wirkliches Zuhause haben.
Natürlich sieht man auch schöne Gegenden und Häuser, wie bei uns zu Hause, doch überwiegen in diesen Gegenden die Zäune, die diese Flächen eingrenzen.
An vielen Flüssen an denen wir vorbeifahren, kommen nach hunderten Metern von Grasfläche, kleine Fischerdörfchen von denen ein kleiner Steg ins Wasser führt, auf denen die Leute stehen um zu angeln.
Aufgewacht, nach einer sehr holprigen Nacht im Bus, befindet sich nur noch Wald um uns herum. Bäume, die meterweit in den Himmel ragen, die Sonne scheint uns ins Gesicht, der Nebel verzieht sich.
Mit dem Bus zu fahren ist anders als in Deutschland. Wir sind 20 Stunden gefahren ohne Pause. Zwei Fahrer haben sich abgewechselt, Halt haben wir nur an Bushaltestellen gemacht, wo Leute aussteigen wollten. Mittags gab es Kekse für jeden und abends eine Box mit Sandwiches. Alles gratis. Man durfte sich sogar trinken nehmen, soviel man wollte.
In Puerto Iguazú angekommen, sind wir, mal wieder mit dem Taxi😅, zum Hotel gefahren. Wir konnten gar nicht glauben, dass wir hier bleiben sollen, als wir das Schild „Rezeption“ gesehen haben und diese einfach mitten im Wald ist, genauso wie der Rest. Unser Häuschen hat einen Balkon mit Blick auf den Fluss. Traumhaft!
Heute Mittag waren wir noch in die Stadt was essen und haben uns mit ein paar Einheimischen unterhalten. Die Leute fragen uns oft, was wir machen und können meist nicht verstehen, dass wir einfach so 5 Monate reisen. Die erste Frage, die uns heute jemand stellte war:„ Seid ihr verheiratet?“ und wir natürlich geschockt geantwortet „Natürlich nicht“. Er erzählte uns dann, dass es hier normal sei mit 18 zu heiraten und Kinder zu bekommen und uns wurde klar, warum wir so viele junge Eltern in unserem Alter gesehen haben. Er hat uns außerdem noch erzählt, dass hier viele Menschen mit deutscher Herkunft leben, da nach dem 2. Weltkrieg viele Deutsche nach Argentinien ausgewandert sind.
Zurück im Hotel haben wir zum ersten Mal Wäsche gewaschen😂und das Moskitonetz aufgehangen, um was wir echt froh sind, es dabei zu haben, weil wir hier so nah am Fluss viele Mücken haben. Wir konnten sogar den Sonnenuntergang beobachten
und
morgen sehen wir endlich die Iguazú Wasserfälle😍
Wenn wir die Augen unter unserem Moskitonetz schließen, hören wir diese Dinge:
- Grillen
- Vögel
- Frösche
- Ventilator
- Holz Knarren

... link


Mittwoch, 26. Februar 2020
Nicht in Worte zu fassen...
Der Tag heute war eindeutig sehr kurios, allerdings konnten wir zu keinem Zeitpunkt behaupten, dass es in irgendeiner Weise langweilig war.
Wir haben uns heute eine Karte für die U-Bahn,oder wie sie es hier nennen Subte gekauft, da uns nach dem langen Weg gestern die Füße wehgetan haben, wobei wir heute genauso viel gegangen sind wie gestern.
Anders als in Deutschland oder Paris kauft man keine Tickets, sondern Karten, welche man immer wieder aufladen kann.
Man kommt mit der Subte überall hin, obwohl es nur 6 Linien gibt.
Ich glaube, es ist unschwer zu erkennen, dass wir Touristen sind. Alle sprechen uns direkt an, ob wir Hilfe benötigen, worüber wir wirklich froh sind.
So kommen wir auch schon zum nächsten Punkt, den Menschen in Argentinien. Die Menschen sind alle super hilfsbereit und reden gerne mit uns. Sie geben keine knappen Antworten sondern zeigen richtiges Interesse dafür wo wir herkommen. So auch der Mann in der Touristeninformation in der wir heute eine Stunde auf einen Anruf warten mussten, da er uns sein Internet zur Verfügung gestellt hat.
Wir waren dort, weil wir bereits heute ein Krankenhaus aufsuchen mussten... Blasenentzündung😩
Auf dem Weg dorthin haben wir uns Karten für den Bus gekauft, mit welchem wir zu den Iguazu Wasserfällen fahren.
Dafür mussten wir zum Retiro, dem Bahnhof von Buenos Aires gehen. Hier haben wir zum ersten Mal den extremen Unterschied zwischen arm und reich sehen können. Zur Rechten moderne Hochhäuser aus Glas und zur linken heruntergekommene Baracken in denen die Menschen hausten.

Angekommen im Krankenhaus haben wir uns erstmal verlaufen, so wie fast überall, aber auch hier haben uns die Leute direkt weitergeholfen trotz einiger Unverständlichkeiten. In der Notaufnahme angekommen, habe ich erstmal eine Nummer bekommen, als ich aufgerufen wurde und in das „ Behandlungszimmer“ gekommen bin wurde Anna wieder zurückgeschickt. Allerdings war das Behandlungszimmer ein Flur in dem jeder zur gleichen Zeit behandelt wurde und man Sachen gesehen hat, die man nicht sehen will. Die „Ärztin“ hat mir dann Blut abgenommen, dafür habe ich meinen Arm abgeschnürt bekommen, das hat sie mit einen Gummihandschuh gemacht, den sie zusammengeknotet hat. Ich bin froh, dass die Nadel steril eingepackt war, da ich nicht wissen will mit was ich sonst noch aus dem Krankenhaus gegangen wäre.
Danach ist aber alles gut gelaufen und der Mann von der Secruity hat uns zum Abschied noch ein Küsschen zugeworfen, nachdem er mich erst einmal ausgelacht hat, dass ich am zweiten Tag meiner Reise schon ins Krankenhaus musste.
Zu guter letzt sind wir nachdem wie aus der Metro ausgestiegen sind noch in die verkehrte Richtung gelaufen und durften den ganzen Weg wieder zurück irren. Wenigstens ist ein Eis dabei rausgesprungen🍦
Ich glaube der heutige Tag ist schwer zu toppen...

... link